Die im Juni 1987 als Ersatz für den Peugeot 305 eingeführte 405 Limousine wurde wenige Monate später mit dem 205 GTI 1.9 Motor zu einem besonders effizienten Sportwagen ausgebaut.

Obwohl er nicht die Aura der kleinen 205 GTI-Bombe hatte, die drei Jahre zuvor entstanden war, erwies sich die 405 Mi 16 Limousine bald als vollwertiger Sportwagen. Unter der Schirmherrschaft von Peugeot Talbot Sport zeichnete er sich in der Supertouristik aus, während eine Turbo 16-Version die Rallye-Raid in drei aufeinanderfolgenden Saisons gewann. Im Jahr 1989 kam eine Version mit Allradantrieb auf den Markt und 1992 wurde die Phase 2 eingeführt.

Knapp drei Monate nach der Präsentation des neuen 405 zeigt Peugeot erneut seine Krallen und bietet die sportliche Mi16-Version an. Der Name dieses leistungsstarken, homogenen Modells stammt von dem Mehrventil-Zylinderkopf, mit dem sein Motor ausgestattet ist, eine Premiere für ein französisches Serienauto, die er sich mit dem zeitgleich eingeführten Citroën BX GTI teilt. Peugeot wollte Ende der 1980er Jahre seinen Kundenstamm verjüngen, aber auch die sportlichen Erfahrungen des 205 GTI bestätigen. Darüber hinaus die deutschen Limousinen zu stören, die normalerweise diese Kategorie dominieren, ist sicherlich Teil der kommerziellen Projekte der Marke aus Sochaux zu der Zeit... 

Der 405 Mi 16, die andere große Nummer von Peugeot, ist eine Art Super 205 GTI.

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Entwurf von Pininfarina

Im Sommer 1987 stellten die französischen Hersteller Peugeot, Citroën und Renault ihre neuen Sportlimousinen mit den Namen 405 Mi 16, BX GTI 16 Soupapes bzw. 21 Turbo vor. Mit seiner Karosserie, die in Zusammenarbeit mit Pininfarina, dem historischen italienischen Stylisten der Marke, entworfen wurde, fällt der Mi16 sofort auf. Er schafft es, nüchtern elegant zu sein, ohne seine ursprüngliche Linienführung mit auffälligen sportlichen Accessoires und Ausstattungen zu überladen. Die einzigen äußeren Zugeständnisse an die sportliche Welt sind ein Frontspoiler, untere Karosserieschienen und ein Heckspoiler sowie 14-Zoll-Leichtmetallräder (die 1989 auf 15-Zoll aufgerüstet werden). Eine der Stärken des 405 Mi16 liegt in seinem besonders gut ausbalancierten und effizienten Fahrwerk. Sein Handling erinnert an die Agilität des 205 GTI, ist aber dank des längeren Radstands präziser und straffer. Der Innenraum ist mit einer sportlichen Instrumententafel mit zahlreichen Ziffernblättern, einem lederumwickelten Dreispeichen-Lenkrad und Schalensitzen ausgestattet.

Mit seinen 160 PS (84 PS/Liter!) ist der 1,9-Liter-16-Ventil-Motor einer der stärksten französischen Sportmotoren der Gegenwart.

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Multi-Ventil-Motor

Anders als Konkurrent Renault, der seit zehn Jahren im Wettbewerb mit aufgeladenen Motoren experimentiert, bleibt PSA dem bisher so erfolgreichen GTI-Saugmotor treu. So finden wir unter der Motorhaube des Peugeot 405 Mi 16 den Vierzylinder Typ XU9-JA, der bereits den 205 GTI 1.9 und den 309 GTI ausstattet. Dafür ist der Block mit einem 16-Ventil-Magnesium-Zylinderkopf gekrönt, einem Erbe des 205 Turbo 16-Rallye-Weltmeisters. Ausgestattet mit einer doppelten obenliegenden Nockenwelle und hydraulischen Tassenstößeln für die automatische Ventilspielausgleichseinstellung, stieg die Leistung des Motors um 30 PS und bietet nun 160 PS bei 6.500 U/min und ein maximales Drehmoment von 18,4 mkg bei 5.000 U/min. Der XU9-JA hat ein verstärktes Kurbelgehäuse, herausnehmbare Laufbuchsen und geschmiedete Stahlpleuel, während der elegante Auspuffkrümmer acht Rohre hat. Das Einspritz- und Zündmanagement wird von einem Bosch Motronic ML 4-1 System übernommen. Das Getriebe ist das gleiche, das bereits im 205 und 309 GTI zum Einsatz kommt, jedoch mit einer neuen 5-Gang-Kalibrierung. 

Lediglich ein paar aerodynamische Accessoires wie der Heckspoiler unterscheiden den Mi 16 von der Basisversion.

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Modellentwicklungen

So ausgerüstet erreicht der Peugeot 405 Mi 16 eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h und schafft den Spurt von null auf 100 km/h in 8,6 Sekunden sowie den 400-Meter-Start aus dem Stand in 16 Sekunden. ?Im Frühjahr 1989 präsentierte Peugeot aufgrund der Siege bei der Rallye Paris-Dakar eine Version des 405 Mi 16 mit permanentem Allradantrieb und einem Torsen-Differential. Leider war dieser Mi 16 mit Allradantrieb nicht so erfolgreich wie erwartet und fiel seinen 200 kg Mehrgewicht zum Opfer. Im Jahr 1992 wurde die Karosserie für die neue Phase 2 neu gestaltet. Der 1.998-ccm-Motor (86 mm Bohrung x 86 mm Hub) vom Typ XU10 J4/LZ wurde eingebaut, aber mit dem nun obligatorischen Katalysator sank die Leistung auf 155 PS, 1994 dann auf 150 PS. Im Vergleich zu seinen neuen Konkurrenten galt der 405 Mi16 damals eher als Hochleistungstourer denn als echter Sportwagen und seine Karriere endete im Juli 1995. Im November 1993 wird zur Feier des Sieges des Peugeot 905 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eine auf 500 Exemplare limitierte Serie, genannt Le Mans, nur in roter Farbe auf den Markt gebracht.

Der 405 Mi 16 ist ein echter Sportwagen, der zudem komfortabel und geräumig ist, was ein zusätzliches Verkaufsargument.

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